Seinen größten Erfolg in seiner langen Karriere als Kugelstoßer erzielte Roland Wattenbach bei den Masters Europameisterschaften im portugiesischen Madeira. Mit einer Weite von 13,40 m wurde der Leichtathlet des TV Eiche erstmals Europameister im Kugelstoßen der Masterklasse der über 70-jährigen!
Insgesamt über 4500 Teilnehmer aus allen Ländern Europas nutzen die Gelegenheit, die Meister-Titel und Medaillen in der Leichtathletik in den Altersklassen zu erringen. Dabei ist natürlich das angenehme Klima auf der Atlantikinsel hilfreich, um gute Leistungen zu erzielen. Im Kugelstoß Wettkampf der Masterklasse M70 hatten insgesamt 18 Athleten aus 14 Ländern teilgenommen. Dementsprechend dauerte der Wettkampf extrem lange. „Ich war nach dem Wettkampf ziemlich kaputt, obwohl nur 6 Versuche möglich waren, wie in jedem anderen Wettkampf“, wird der neue Titelträger zitiert. Seine beste Weite erzielte Roland Wattenbach bereits im zweiten Versuch und hat damit wohl die Konkurrenz etwas geschockt .Er konnte dann die Führung bis zum Ende behalten. Der größte Konkurrent war ein Athlet aus der Schweiz. Beide hatten sich schon vorab kennengelernt, und trieben sich gegenseitig zu guten Leistungen an. Letztendlich erzielte der Schweizer 13,01 m und belegte den zweiten Platz. Trotzdem war der Wettkampf bis zum Schluss spannend, da jederzeit einer der beiden Wettkämpfer hätte weiter stoßen können. Weitere Mitfavoriten aus Polen, Norwegen und der Ukraine konnten nicht an ihre Bestleistungen anknüpfen und belegten die Plätze. Platz drei erzielte ein Sportler aus Tschechien.
Insgesamt hat Roland Wattenbach schon an einigen internationalen Meisterschaften teilgenommen und ein solcher Wettkampf erzeugt immer deutlich gesteigerte Anspannung. Das führt meist auch dazu, dass die erzielten Leistungen dort niedriger sind. Durch die Erfahrungen mit diesen internationalen Vergleichen konnte der Eicheathlet sein zweitbestes Ergebnis in diesem Jahr erzielen, trotz der etwas gestörten Vorbereitung in den letzten Wochen vor dem Wettkampf mit Rückenproblemen und einer Erkältung. Diese gute Leistung war auch notwendig, um den Titel zu gewinnen.
Am Abend nach dem Wettkampf fand dann die Medaillenvergabe statt. „Es ist ein erhebendes Gefühl, wenn für seine eigene sportliche Leistung und den Erfolg im internationalen Wettkampf die deutsche Nationalhymne gespielt wird. Dieser Meistertitel ist mein bisher größter Erfolg, obwohl ich vor einigen Jahren ja schon einmal den Titel in der Halle errungen hatte“, erzählt Roland Wattenbach nach der Zeremonie. Trotz einer schlimmen Verletzung vor knapp zwei Jahren und ersten
Versuchen mit der Kugel vor einem Jahr hat sich Roland Wattenbach mit Zähigkeit, Willen und Ausdauer wieder auf ein international konkurrenzfähiges Niveau bringen können.
Insgesamt hat der portugiesische Veranstalter die Meisterschaften gut organisiert, auch kleinere Malheure konnten die positive Stimmung unter den vielen Athleten nicht trüben. Bemerkenswert ist wie immer die Teilnahme von Athleten bis ins hohe Alter. Wenn man einmal ein 100m Finale der über 90-jährigen gesehen hat, die diese Strecke noch in etwa 20 Sekunden absolvieren, oder über 85-jährige, die noch einen kompletten Zehnkampf absolvieren, dann ist man immer wieder begeistert.
Wer Spaß an dieser olympischen Kernsportart hat, der kann auch gerne am Montag zum Training der Sportgruppe „die Sportis“ kommen, trainiert wird momentan auf dem Sportplatz in Königswinter ab 17:30 Uhr, nach der Zeitumstellung wieder in der Halle Berrgstr. Auch eine Vorbereitung auf das Sportabzeichen wird ermöglicht.